In der „Thousand Islands“ genannten Gegend am Abfluss des Lake Ontario beginnt der St. Lorenz Strom. Dort befinden sich über 1800 kleine Inselchen im Fluss, von denen sehr viele bewohnt sind.
Der Brockville Tunnel ist der älteste Eisenbahntunnel Kanadas und wurde wenige Tage vor unserem Besuch nach einer Renovierung neu eröffnet. Der Tunnel ähnelt einer Tropfsteinhöhle und seine Besucher freuen sich über die neue LED-Beleuchtung mit wechselnden Farben.
Entlang des St. Lorenz Stroms gibt es zahlreiche alte Leuchttürme. Die alte Treppenkonstruktion in diesem verschafft M.C. Escher Perspektiven. 😉
Eine typische Kanada-Situation: Bei der Annäherung an einen Schwarm Gänse stauben die Vögel nach links und rechts von der Straße.
Abends spiegelt sich der Auwald im glatten Wasser eines Nebenarms des St. Lorenz Stroms.
Kurz vor Montreal treffen wir an einer Tankstelle Liz und Jan – zwei frisch pensionierte Kanadier auf ihrer ersten Radreise. Sie fragen sich, warum wir als Radfahrer Benzin kaufen (Anm.: zum Kochen!) und wir kommen ins Gespräch…
…bei der abendlichen Herbergsuche ergibt es sich dann, dass wir mit Liz und Jan gemeinsam ein 3-Zimmer Apartment in einem alten Motel buchen. Nach dem Abendessen überraschen uns die beiden mit dieser „Radfahrertorte“. 🙂
Montréal! Kathi fühlt sich wie zuhause. Unser erster Weg führt uns (natürlich) zu Félix & Norton, wo es die besten frischen Kekse gibt.
Wir besuchen Kathis ehemaligen Wohnsitz….
…und bekommen erstmals seit beginn unserer Reise so etwas wie eine „eigene“ Wohnung: Kathis Freundin Johanna stellt uns ihr Apartment am Plateau zur Verfügung während sie und ihr Mann out of town sind. Welch ein Luxus!!
Drei Tage nach unserer Ankunft in Montreal kehrt Johannas Mann Gulliaume – ein gefragter Pianist – von einem Musikfestival heim. Wir treffen ihn bei einem Auftritt in einem kleinen Jazzclub.
Etwas später ist dann auch Johanna selbst wieder daheim und es kehrt lebhaftes Treiben in „unsere“ Wohnung ein.
Schön, der Ausblick vom Mont Royal auf Montréal.
Eine von vielen Sonnenseiten Montréals: Das exzellent funktionierende Bixi Leihfahrrad-System. Jedes der ca. 6300 Bixi-Räder hat einen Sixpack-Halter!
Weil es super funktioniert, wird Bixi von den „Montrealesen“ auch gern (d.h. 3,5 Mio Mal pro Jahr) genutzt. Wenn z.B. große Menschenmassen nach einem Open Air Konzert nachts mit Leihrädern nach hause fahren wollen, werden hunderte zusätzliche Räder an die nahe gelegenen Bixi-Stationen gebracht, damit kein Engpass entsteht.
Apropos Fahrräder: Unser letzter Service war noch vor den Rocky Mountains. Wir nutzen daher die Gelegenheit, in der Mile End Bike Garage unsere Velos wieder auf Vordermann zu bringen: Laufräder zentrieren, Ketten ersetzen, Bremsen warten… bis spät nach Mitternacht.
Am nächsten Tag bringt uns Kathi zum La Banquise, wo Hannes den lange ersehnten ersten Poutine serviert bekommt – diese „gepimpten“ Pommes Frites sind eine populäre Spzialität in Québec.
Zwecks (erneuter) Zweitpass-Beantragung an der Österreichischen Botschaft fahren wir für einen Tag in Kanadas Hauptstadt Ottawa.
Gulliaume feiert Geburtstag. Das Kerzen-Ausblasen nimmt er ziemlich ernst: Für ein Kerzerl holt er (gefühlte) 5 Liter Luft. 😉
Das Olympiastadion in Montréal wird gerade saniert, als wir es besuchen…
…und es arbeiten jede Menge Industriekletterer am berühmten Schrägturm.
Nach 1½ Wochen verlassen wir Montréal wieder. Ab jetzt heißt es wieder jeden Tag: Zelt aufbauen, Camping-Kochen, usw.. Hier gemeinsam mit Leon und Carmen – zwei deutschen Studenten auf gemeinsamem Rad-Urlaub.
Eines Abends spricht uns Gary während der Fahrt aus seinem Auto heraus an: „I know exactly what you are looking for at this time of the day! I was travelling on bicycle myself. You can sleep at my place, if you want.“ Das Leben ist schön!
Tags darauf wachsen uns bei der Einfahrt nach Québec City Flügel. 😉
Wir nächtigen wieder(!) bei Gary, der uns diesmal für zwei Nächte in seiner schmucken Zweitwohnung in Québec City aufnimmt. Er ist sog. Pilot auf Frachtschiffen, d.h. er übernimmt temporär das Steuer und navigiert die Schiffe – daher hat er entlang des Flusses mehrere Wohnsitze. Während wir die Stadt besichtigen übernimmt Gary das Schiff am Foto und bringt es stromaufwärts.
Das Château Frontenac – angeblich das meist fotografierte Hotel der Welt… also: +1 😉
In Québec City treffen wir Leon und Carmen wieder. Gary erlaubt uns, die beiden in seine Wohnung einzuladen, während er selbst durch die Gegend schippert. Es gibt Pasta, Rotwein und gute Unterhaltung.
Ein Trend in kanadischen Städten: Public Pianos. Jeder, der Lust darauf hat, kann die Öffentlichkeit mit seinen Klavierkünsten erfreuen. Meistens ein Vergnügen für alle Beteiligten.
Nach Québec City wird der St. Lorenz Strom immer breiter und Meeres-ähnlicher: Große Buchten und Inseln sowie zunehmend salzigeres Wasser und höhere Gezeiten machen die Nähe des Atlantiks spürbar.
Die Zeltplatz-Suche in der Pampa von Québec gestaltet sich einfach: Wenn es Abend wird, packt Kathi ihr Québec-Französisch aus und fragt beim erstbesten Haus, ob wir im Garten campen dürfen – und stets sind wir willkommen.
Das Wetter wird feucht und kühl – man merkt, dass der Sommer nun definitiv vorbei ist und wir nutzen unsere Daunen- und Regenjacken immer häufiger.
Die grauen Schlechtwetterperioden sind aber nie wirklich anhaltend und zwischendurch erfreuen wir uns immer wieder an farbenprächtigen, milden Herbsttagen…
…und allem möglichen Kraut, das noch in voller Blüte steht.
Die Kanadier haben definitv Humor und viel Liebe zum Detail, wenn es um Verkehrszeichen geht.
In dem flachen „Sumpf-Streifen“ am Rande des Flusses sind die Gezeiten gut sichtbar.
Dort und da liegen kleine Boote vor Anker. Häufiger sieht man um diese Zeit aber große Schiffe, weil der St. Lorenz Strom nicht einfach zu segeln ist.
In Rivière-du-Loup setzen wir per Fähre aufs nördliche Flussufer über. Wir nähern uns der Gegend, in der sich tausende Wale tummeln und Kathi übt sich schon mal im Whale-Watching.
Eine „Luftaufnahme“ von unseren Rädern am Parkdeck der Fähre.
Ein sonniger Morgen…
…mit besten Aussichten…
…auf erste (Beluga-)Wale. Ja, die weißen Pünktchen sind Belugas (sagt Kathi – und die muss es ja wissen!)
Eigentlich ist Sand ja nicht unbedingt der Lieblings-Untergrund für Radfahrer und Camper. Wir übernachten trotzdem in der Gegend der großen Sanddünen nördlich der Welt-Wal-Hauptstadt Tadoussac…
…und quälen uns am nächsten Morgen zurück durch die „Wüste“ auf die Straße.
Es trifft sich gut, dass wir Kanada 2017 bereisen. Die Nation feiert ihr 150-jähriges Bestehen und der Eintritt in alle Nationalparks ist gratis. 🙂
Das besondere an diesem Park: Whale-Watching ohne Boot. Die Meeres-Riesen tummeln sich hier direkt vor dem Ufer…
…und es dauert nach unserer Ankunft tatsächlich keine 5 Minuten, tauchen die ersten Zwergwale (die immerhin knappe 10 m groß werden) auf.
Wenig später das Ende einer langen und komplizierten Geschichte: Wir bekommen endlich unsere Visitenkarten. Es klingt aufs Erste vielleicht komisch, aber solche Kärtchen mit Kontaktdaten und Foto sind extrem hilfreich, wenn man unterwegs ist.
Ein abendlicher Schnappschuss aus dem Fenster des Busses von Rimouski nach Gaspé, wo wir spontan ein Treffen mit einem Segel-Freund vereinbart haben.
Gaël, der Kapitän und Eigner des flotten Performance-Cruisers wird uns die nächsten 3 Tage einiges beibringen.
Bei Flaute bzw. Leichtwind bleibt noch viel Zeit für Fotos. Später hört sich dann die Knipserei aber auf.
Als Hannes – noch immer bei Flaute – Wache hat, taucht eine seltsame, nicht kartierte „Insel“ direkt vor uns auf. Als wir näher kommen, macht sich unangenehmer Geruch breit…
…Es handelt sich um den Kadaver eines jungen Zwergwal-Weibchens, das vermutlich mit einem Frachtschiff kollidiert ist. Nur wenige Minuten nachdem Gaël unseren traurigen „Fund“ der Küstenwache mitteilt, taucht bei voller Fahrt unmittelbar vor unserem eigenen Boot ein Wal quer zur Fahrtrichtung auf. Nur um Haaresbreite entgehen wir der Kollision mit dem lebenden Riesen (die für Boot und Mannschaft eines kleinen Bootes verheerende Folgen haben kann, während der Wal in dem Fall wohl mit ein paar gebrochenen Rippen davon gekommen wäre).
Kathi und Capucine bei der Nachtwache… ohne gröbere Wal-Vorkommnisse, dafür aber bei ziemlich miesem Wetter.
Es folgt eine echte Sauwetter-Periode. Wind und Regen zehren an der Kraft der Crew, Fotos auf Deck sind nicht möglich und unter Deck versuchen wir, den Wassergehalt unserer tropfnassen Kleidung etwas zu reduzieren (von „trocknen“ kann jedoch keine Rede sein ;)).
Zurück in Rimouski. Bilanz nach ca. 60 Stunden Fahrt: Unzählige Wal- und Seehund-Bekanntschaften, eine beinahe-Kollision mit einem toten Wal, eine noch-beinähere Kollision mit einem quicklebendigen Wal. Außerdem viele Stunden Flaute und ungünstige Strömungen, trotzdem ein „explodierter“ Spinnaker wegen schnell aufkommendem Starkwind. Null Sonnenstunden sowie null trockenes Gewand. Man könnte sagen unser kleiner Ausflug war abwechslungsreicher als so mancher 3-Wochen Törn. 😉
…und siehe da: Kaum liegen wir im Hafen, lichtet sich der Himmel und pünktlich zum Abschied strahlt die Sonne! 🙂
Nachdem wir in der Marina sämtliche Wäschetrockner ausgelastet haben, fahren wir bei mildem Herbstwetter die letzten Kilometer entlang des St. Lorenz Stroms, bevor wir wenig später „nach rechts“ Richtung New Brunswick abbiegen.
Sorry, mein Kommentar zu diesen fantastischen Bildern ist versehentlich bei den 2 gr. Seen gelandet…Aber 👍🌻
Weiterhin gute Fahrt, gute Wege und 💙💜💚 -liche Begegnungen.😘
Kathi
Dankeschön :-*
Wir freuen uns über jedes Kommentar und über alle guten Wünsche… egal wo sie landen 🙂
Sorry, mein Kommentar zu diesen fantastischen Bildern ist versehentlich bei den 2 gr. Seen gelandet…Aber 👍🌻
Weiterhin gute Fahrt, gute Wege und 💙💜💚 -liche Begegnungen.😘
Dankeschön :-*
Wir freuen uns über jedes Kommentar und über alle guten Wünsche… egal wo sie landen 🙂